
Auswahl des Vokabulars
Das Vokabular stellt den Inhalt in der Kommunikation dar. Um sich verständlich auszudrücken, benötigen wir viele Worte und unterschiedliche Wortarten.
Bei der Auswahl der Vokabulars steht die Person mit ihren individuellen Bedürfnissen und bedeutenden Aktivitäten im Fokus.
Welche Wörter bieten wir an?
Der Wortschatz baut sich nach und nach auf. Deshalb macht es Sinn zu überlegen, welches Vokabular Schritt für Schritt angeboten wird. Folgende Aspekte können eine Rolle spielen.
Interessen
Wählen wir die Interessen der Person und bieten dazu passende Wörter an, können wir fast sicher sein, dass die Person motiviert dabei ist. Hat die Person also z.B. Interesse an Wasser können wir z.B. folgende Wörter dazu anbieten und in entsprechenden Situationen als Modell einbringen: Wasser, kalt, warm, aus, an, nass, trocken, viel, wenig, mehr, stopp, toll, Überschwemmung, fertig, …
bedeutende Aktivitäten
Neben den Interessen bieten auch bedeutende Aktivitäten eine gute Möglichkeit Vokabular anzubieten und zu vermitteln. Welche Aktivitäten finden über den Tag statt, wie kann die Person in ihrer Kommunikation in diesen Aktivitäten befähigt und unterstützt werden? Das kann z.B. das Erzählen vom Wochenende, das sich einbringen beim Backen, die Auswahl von Kleidung, … sein. Der Alltag bietet zahlreiche Kommunikationsanlässe – nutzen sie diese! Finden bestimmte Aktivitäten immer wieder statt oder gibt es Rituale – prima! Sie bieten die Chance auf Wiederholungen und erleichtern das Erlernen von Wörtern.
Zu den bedeutenden Aktivitäten gehört auch, dass man über sich erzählen, die Personen aus seinem Umfeld benennen und über seine Favoriten berichten kann (Spielzeug, Essen, Hobbies, …).
Kommunikationsfunktionen
Die Kommunikationsfunktionen betrachten das „wozu“, also den Grund für Kommunikation.
Je nach Grund benötigen wir anderes Vokabular. Funktionen können z.B. sein:
etwas auswählen, etwas fordern, etwas ablehnen, Aufmerksamkeit herstellen, etwas erzählen, Informationen austauschen, soziale Kontakte pflegen, Meinungen und Gefühle äußern, kommentieren, …
Die folgende Darstellung bietet einen Überblick über die Kommunikationsfunktionen:
Rand- und Kernvokabular
Das Kernvokabular macht ca. 80 Prozent der gesprochenen Sprache aus. Es besteht aus ungefähr 200 Wörtern. Es besteht oft aus „kleinen Wörtern“, die immer und überall einsetzbar sind. Sie befähigen die Person in ihrer Interaktion. Daher macht es absolut Sinn schon von Anfang an, Kernvokabular anzubieten. Das Randvokabular ist oft themenspezifisches Vokabular, also passt zu der jeweiligen Situation darüber hinaus aber oft nicht. So benötigen wir z.B. beim Thema „Fußball“ andere Wörter als wenn wir uns über „Schminken“ unterhalten. In der UK brauchen wir Wörter aus beiden Bereichen!