Informationen für Ärzte - Ergotherapie

Eine Behandlung erfolgt auf Grundlage der Heilmittelverordnung für Maßnahmen der Ergotherapie.

Nach Ausstellung Ihrer Verordnung muss die Behandlung innerhalb von 28 Tagen begonnen werden. Bei medizinischer Notwendigkeit kann die Behandlung auch als Hausbesuch, Heim- oder Einrichtungsbesuch durchgeführt werden.

Für eine einschätzende Diagnostik und Beratung können Sie selbstverständlich auch Einzelstunden verordnen. Die therapeutische Praxis hat gezeigt, dass für eine aussagekräftige Einschätzung ein Zeitraum von drei bis fünf Therapieeinheiten à 45 bis 60 Minuten sinnvoll ist.

Neben der Kostenübernahme im Rahmen des SGB V (Krankenkasse) können auch Finanzierungen über SGB XII (Sozialhilfe) oder SGB IX (Rehabilitation und Teilhabe behinderter Menschen) in Frage kommen.

Für die Ergotherapie ergeben sich folgende mögliche Indikations-Gruppen (Auszug aus dem Verzeichnis verordnungsfähiger Heilmittel):

EN1 ZNS-Schädigungen

ZNS-Erkrankungen und/oder Entwicklungsstörungen längstens bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres

  • Zum Beispiel: Schädelhirntrauma, Meningoencephalitis, Zerebrale Blutung, Zerebrale Hypoxie, Cerebralparese, genetisch bedingte peri-/postnatale Strukturschäden

EN2 ZNS-Schädigungen

ZNS-Erkrankungen nach Vollendung des 18. Lebensjahres

  • Zum Beispiel: Schädelhirntrauma, M. Parkinson, Multiple Sklerose, Apoplex, Blutung, Zerebraler Tumor, Z. n. zerebraler Hypoxie, Cerebralparese

EN3 Rückenmarkserkrankungen

  • Zum Beispiel: Querschnittsyndrom, komplett/inkomplett, Vorderhornschädigungen (z.B. Poliomyelitis), Amyotrophe Lateralsklerose (ALS)

EN4 Erkrankungen peripherer Nerven

Periphere Nervenläsionen

  • Zum Beispiel bei: Plexusparese, Periphere Parese, Polyneurophathie

PS1 Geistige und psychische Störungen im Kindes- und Jugendalter

Entwicklungsstörungen; Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in Kindheit und Jugend

  • Zum Beispiel: Frühkindlicher Autismus, Störung des Sozialverhaltens

PS5 Organische, einschließlich symptomatischer psychischer Störungen

Dementielle Syndrome

  • Zum Beispiel: Morbus Alzheimer, insbesondere im Stadium der leichten Demenz

Flyer zur Hilfsmittelversorgung

BVmed Infokarte Hilfsmittel (29,3 KiB)